Das Märchen vom Multitasking – Warum Multitasking nicht funktionieren kann

Das Märchen vom Multitasking

Du befürchtest, nicht ausreichend belastbar zu sein, weil Du es neben Deiner eigentlichen Arbeit kaum schaffst, tagtäglich 50 Mails zu beantworten, dem Kollegen zwischendurch kurz unter die Arme zu greifen, ans Telefon zu gehen und ganz nebenbei am ein oder anderen überraschend anberaumten Meeting teilzunehmen? Dann können wir Dich beruhigen: Der Mensch mit seinem Steinzeithirn ist nur bedingt für die ausufernden Anforderungen des modernen Büro-Alltags gemacht. Lediglich Musikhören beim Laufen oder Kaffeetrinken beim Zeitunglesen bringen wir alle in der Regel noch ganz gut auf die Reihe.

Warum Multitasking nicht funktionieren kann…

Das gleichzeitige Ausführen mehrerer komplexer Handlungen ist uns aus biologischen Gründen nicht möglich: Unser Gehirn kann Aufgaben nämlich nur seriell und nicht parallel erledigen. Wie amerikanische Forscher in einer Studie herausgefunden haben, sorgt das vermeintliche Multitasking zudem keineswegs für eine gesteigerte Produktivität, sondern es hemmt sogar die Aufmerksamkeit, die Fähigkeit zum konzentrierten Arbeiten und unsere Kreativität. Da begeisterte oder getriebene Multitasker zudem in der Regel schlecht abschalten und entspannen können, fördert es die Entstehung von Herzkrankheiten, Depressionen und Burn-out.

Besonders ungünstig erweist sich Multitasking auch während des Essens: Wenn Du dabei fernsiehst, Deine Mails checkst oder am Handy spielst, konzentriert sich Dein Gehirn vor allem auf diese „Nebentätigkeiten”, weil es sie als deutlich anspruchsvoller einstuft. Essen hat Dein Gehirn nämlich schon längst unter den „Routine-Abläufen” gespeichert. Somit wird das Essen zur Nebensache und Dein Gehirn sendet es Dir erst viel zu spät die Message, dass Du eigentlich schon längst satt bist: Du isst also mehr und läufst daher Gefahr, an Gewicht zuzulegen. Auch Deine Geschmackssinn kann nicht richtig arbeiten und dann passiert es schnell, dass Du unnötigerweise zum Salz oder Zucker greifst, um noch mal kräftig nachzuwürzen.

Lästige Arbeitsunterbrechung oder erfolgreiches Multitasking?

Kennst Du das? Du hast den roten Faden, der Dich zu einem genialen Einfall führen wird, fest in der Hand und dann wird diese vielversprechende Verbindung durch das Klingeln des Handys gekappt … Genau aus diesem Grund hatte Albert Einstein kein Telefon in seinem Haus! Er wollte diese Arbeitsunterbrechungen durch unvorsehbare externe Auslöser unbedingt vermeiden. Die Frage eines Kollegen, das Telefon oder die Flut an E-Mails bringen uns regelmäßig dazu, mehrere Aufgaben miteinander koordinieren zu müssen: Mehr Stress und ein höherer Konzentrationsbedarf sind die Folge!

Beim Multitasking entscheiden wir uns selbst dafür, verschiedene Aufgaben gleichzeitig erledigen zu wollen. Doch wie schon erwähnt, ist unser Gehirn dazu nicht in der Lage. Stattdessen springt es in rascher Folge stetig von einem Arbeitsauftrag zum anderen: Auch in diesem Fall sind ein erhöhter Stresspegel und nervliche Anspannung die Folge!

Multitasking adé– das produktive Arbeiten hält Einzug

Um Multitasking entgegenzuwirken und produktiver zu arbeiten, benötigt es ein wenig Vorbereitung und etwas Disziplin. Mit den folgenden Tipps sollte es aber klappen:

  1. Der erster Schritt zu einer produktiveren Arbeitsweise Störungen lokalisieren und Gegenstrategien erarbeiten: Vielleicht lässt sich das Telefon zeitweise auf das Sekretariat umstellen, das E-Mail-Fenster schließen oder das Handy auf lautlos schalten?
  2. Setze bewusst Prioritäten:
    Lege für Dich selbst oder zusammen mit Deinem Team Zeiten fest, die für die Bearbeitung von E-Mails oder die Beantwortung von Telefonanrufen reserviert sind. Und halte dich auch daran!
  3. Fakt ist: manche Unterbrechungen lassen sich einfach nicht vermeiden
    Lege Deine Arbeit beiseite. Vorher notierst Du Dir aber noch den aktuellen Stand, so dass Du später, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist, daran anknüpfen kannst.
  4. Gönne Dir zwischendurch eine Pause
    bei einem kurzen Powernapping, einem Spaziergang in der Sonne oder durch eine Konzentrationsübung holst Du Dir die Kraft und die Ruhe, um den zahlreichen zeitraubenden Ablenkungen widerstehen zu können.
  5. Nimm Dir für jede größere Aufgabe ungefähr 20-25 Minuten Zeit, stelle Dir einen Wecker.
    Bearbeite die Aufgabe ohne Unterbrechung bis der Wecker klingelt und mache danach 5 Minuten Pause. Das kannst Du bis zu 4 Mal wiederholen. Danach solltest Du für ca. 20 Minuten eine Pause einlegen.

 

Noch nicht überzeugt?

Dann lass Dir von unserem Schnelltest zeigen, dass Singletasking dem Multitasking – was Effektivität und Schnelligkeit anbelangt – tatsächlich überlegen ist.

Zeichne auf ein leeres Blatt Papier drei senkrechte Linien, so dass drei Spalten entstehen.
In der ersten Spalte sollen am Ende der Übung die Buchstaben A bis J untereinander stehen.
Die mittlere Spalte ist für die Zahlen 1 bis 10 reserviert.
In der rechten Spalte sollen am Schluss die römischen Ziffern I bis X untereinander stehen.

So soll Dein „Versuchsaufbau” in etwa aussehen:

A / 1 / I
B / 2 / II
C / …

Jetzt wird es ernst:

Starte die Stoppuhr und löse diese Aufgabe zuerst mit Multitasking: Dafür füllst Du die Spalten Zeile für Zeile von links nach rechts. Wie viel Zeit hast Du bei dieser Vorgehensweise für die Übung benötigt?

Dann startest Du die Stoppuhr erneut und übst Dich im Singletasking: Dafür bearbeitest Du jede Spalte gesondert von oben nach unten. Welche Zeit zeigt die Stoppuhr nach beendeter Aufgabe jetzt?
Vermutlich hättest Du die Zeit gar nicht stoppen müssen, weil Du es ohnehin beim Ausfüllen bemerkt hast: In der Singletasking-Variante erledigst Du dieselbe Aufgabe in etwa der Hälfte der Zeit. Sind jetzt noch Fragen offen?

Es zeigt sich, die wahren Genies sind diejenigen unter uns, die sich nicht hetzen lassen und eins nach dem anderen abarbeiten, wenn es sich um komplexe Aufgaben handelt. Denn so arbeitest Du:

  1. effektiver, denn Du konzentrierst Dich nur auf eine (Teil)Aufgabe.
  2. effizienter, denn Du lässt Dich erfolgreich weniger unterbrechen und wo keine Fehler sind, müssen keine Fehler ausgebessert werden – das spart Zeit.
  3. entspannter und stressfreier, weil Du genau weißt, das wildes Hin- und Herspringen zwischen mehreren Aufgaben Dich nicht ans Ziel bringt.

Über den Autor

Hi, ich bin Toni – Dein Balance Coach bei NEOVIDA ®. Danke dass Du Dir Zeit genommen hast für den Artikel und Deine Gesundheit. Erfahre mehr über mich und meinen 30 Tage Reset auf www.neovida.de/balance.

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Fotoquelle: Portrait of relaxed seamstress in studio© Alliance – Fotalia.com